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Buchtipps - Romane

Er verlässt nur noch das Haus um die Post zu holen und einzukaufen. Seine Tage verbringt er damit, sein Archiv zu aktualisieren, bis er anfängt, sich immer mehr an seine ehemalige Freundin Franziska, die er vor über drei Jahrzehnten das letzte Mal gesehen hat, zu erinnern. Damit beginnt sein letzter Versuch sein selbstgewähltes Einzelgängersein zu überwinden. Ein Roman über Erinnerungen, Liebe und Einsamkeit, mit melancholischer Leichtigkeit erzählt.

Zwei junge Frauen und Freundinnen aus Studienzeiten in Dublin: während Alice schnell Karriere als Schriftstellerin gemacht hat und jetzt weit weg lebt, ist Eileen immer noch in Stadt und schlägt sich als Redaktionsassistentin einer Literaturzeitschrift durchs Leben. Kontakt halten sie über einen intensiven e-mail-Verkehr und darin geht es, wie auch in ihren Realität, um Gott und die Welt, vor allem aber um ihr Liebesleben. Auch das dritte Buch der jungen, irischen Autorin besticht durch Intensität in Handlung und Sprache.

Ayami arbeitet in einem Hörtheater, bis dieses geschlossen wird. Ohne zu wissen, was ihre Zukunft bringt, streift sie einen Tag und eine Nacht durch die Sommerhitze von Seoul. Sie verbringt die Zeit mit Gesprächen über Lyrik und Vergänglichkeit in einer Reise durch die Stadt und ihre Vergangenheit. Ein origineller und surrealer Roman über eine Wanderung zwischen Traum und Wirklichkeit.

In der dystopischen Welt von 1984 ist die absolute Überwachung Realität geworden. Winston Smith, ein Angestellter des Ministerium für Wahrheit, fängt an Tagebuch zu schreiben, um sich ein Stück Privatsphäre zurückzuholen und versucht herauszufinden, wie viel von der Geschichte der Welt, welche er jeden Tag fälschen muss, überhaupt noch wahr ist. Ein wichtiges Buch über Überwachung bis zur Gedankenkontrolle und den Wert der Freiheit. George Orwells Klassiker wurde anlässig seines siebztigsten Todestages von mehreren Verlagen neu aufgelegt und auch neu übersetzt.  

Die norwegischen Ärzt:innen Elin und Aksel sind seit zwanzig Jahren verheiratet, wohnen in einem Reihenhaus, die Töchter sind erwachsen. Das Paar hat sich auseinandergelebt: während Aksel exzessiv seinen sportlichen Hobbys nachgeht, liegt Elin in ihrer Freizeit auf dem Sofa, schaut Serien und trinkt Weißwein. Doch unerwartet trifft sie auf ihre Jugendliebe. Wird alles  gut? Und wie sieht das aus ?  

Eine schöne Buchempfehlung direkt aus den Sommerferien! Die Handlung spielt in England nach dem zweiten Weltkrieg. Der fünfzehnjährige Robert wird in der Familientradition zukünftig im Bergbau unter Tage arbeiten müssen.  Doch vorher möchte er einmal das Meer sehen und er begibt sich auf eine einsame Wanderung. Kurz vor seinem Ziel lernt er die ältere Dulcie kennen und für ihn ergibt sich vielleicht eine wunderbare Wendung seiner Lebenseinstellungen und -pläne. Das Buch ist ausgezeichnet als "Lieblingsbuch der Unabhängigen". Genau das Richtige für den Urlaub an der See.

Peggy lebt mit ihrem Vater in einer Hütte im Wald, seit sie acht Jahre alt ist. Er hat gesagt, sie seien die einzigen Überlebenden einer Katastrophe. Doch Peggy findet zurück in die Zivilisation - was ist Realität, wer lügt? Ein beeindruckender, berührender Roman über das Heranwachsen in Umständen, die widriger kaum sein können.

Oben am Berg, da wo gerade eben noch Korn wachsen kann, lebt die Familie seit Generationen auf dem Innerleitner-Hof. Rosa, Sepp und Franziska, alle drei kämpfen in ihren Zeiten um das Überleben des Hofes, ihre Familie und ihre Würde zwischen Tradition und Moderne, Mühsal und Romantik. Ganz unterschiedlich und doch ähnlich versuchen sie, sich anzupassen, ohne ihr Leben aufzugeben. Eine lakonische Sprache und die tiefe Liebe zu den Bergen macht die Lektüre zu einem wunderbaren Erlebnis.

Im kleinen Vorort Oak Knoll scheint das Leben der Menschen die reinste Idylle zu sein. Bis eines Tages die Whitmans ihre neue Villa beziehen. Hinter dem perfekten Schein der reichen Familie schlummern dunkle Geheimnisse, die schon bald zu einer Katastrophe führen werden. Der Autorin gelingt es, die Spannung vom Anfang bis zur letzten Seite so sehr zu steigern, dass man dieses Buch kaum aus der Hand legen kann. Sie nimmt die Charaktere mit einer außerordentlichen Präzision auseinander und zeigt erschreckend deutlich, wozu Vorurteile und Rassismus führen können.

Klara ist eine künstliche Intelligenz, die aus Ihrem Schaufenster heraus die Welt beobachtet und auf den Tag wartet, an dem sie von jemanden gekauft wird. Als die dreizehnjährige Josie sie dann mit nach Hause nimmt, damit Klara ihr beim Erwachsenwerden beisteht, muss sie lernen, dass die Welt der Menschen schwieriger ist, als sie zuerst dachte. Ishiguro beschreibt eine faszinierende Zukunft über Intelligenz und Empathie.