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Buchtipps - Romane

Adam war schon immer besonders: ihm sind menschliche Beziehungen fremd, dafür mag er die Zahl sieben und die Klarheit und Logik der Computer. Als er 13 Jahre alt ist, verschwindet sein Vater, seine Mutter zieht sich ganz in ihre Trauer zurück. Erst als Adam längst erwachsen und Professor ist, findet er in einem Buch Hinweise darauf, dass sein Vater noch lebt. Eine verrückte Reise quer durch Europa beginnt. Liebevoll, sprachgewaltig und voller Respekt erzählt Anja Baumheier Adams Geschichte.

1679: Angus ist acht Jahre alt, lebt auf St. Helena im Südatlantik und will unbedingt Wissenschaftler werden, seit der große Forscher Edmund Halley die Insel besucht hat. Er bekommt seine Chance und reist in geheimer Mission nach England, auf der Suche nach seinem Vorbild. Ein sprachlich wunderbarer Roman über Neugier und Forscherdrang und eine ungewöhnliche Freundschaft.

Tom und Ally sind frisch verheiratet, als Tom nach Japan reist, um dort Leuchttürme zu bauen, seine Frau setzt sich als eine der ersten Ärztinnen im viktorianischen England durch. Abwechselnd wird vom Leben der beiden erzählt, in Kulturen, die kaum unterschiedlicher sein könnten - die Geschichte einer Trennung und einer schwierigen Zeit. Eine feine, bildreiche Sprache macht das Lesevergnügen perfekt.

"In diesem Sommer verliebte ich mich und meine Mutter starb." Dies ist wohl einer der genialsten Satzanfänge für ein wunderbares Buch, denn das ist es, was in diesem komisch-tragischen Roman erzählt wird, nicht mehr und nicht weniger: es beschreibt die Ferien des fünfzehnjährigen Sam in einem trostlosen Dorf in Amerika im Jahr 1985. Es geht ums Erwachsenwerden, Hoffen, Leben, Lieben, Sehnen und Trauern. Das beste Werk eines großen Autoren in diesem Frühling!

Das erste neue Buch in diesem Jahr ist gleich ein voller Erfolg! Zwei Familien, zwei Generationen, zwei Schwestern sind die Zutaten für diesen schönen Schmöker, der zugleich in England und Schottland spielt. Die beliebte Autorin hat einmal mehr eine großes Buch und beste Unterhaltungsliteratur geschrieben.

Zwölf unterschiedliche Frauen. Zwölf individuelle Schicksale. Doch sie alle eint der Kampf um Gleichberechtigung, der unbändige Wunsch nach Freiheit und die Vision einer Gesellschaft, in der schwarze Frauen nicht länger unterdrückt werden. Bernadine Evaristo porträtiert die Geschichten der Frauen mit einer beeindruckenden Leidenschaft, die mich als Leserin sofort gefesselt hat. Tiefe Einblicke in die Sehnsüchte, Träume und Ängste der Frauen schaffen ein Gefühl von Vertrautheit, wie ich es selten in Romanen erlebe.

Frank Goosen nimmt uns mit auf eine Zeitreise in die 1980er Jahre, in die Zeit des Walkmans, der Videotheken und der selbst zusammengestellten Mixtapes. In kleinen Episoden aus seinem Leben wird der Zeitgeist der Epoche lebendig, und jede:r, der/die die Zeit miterlebt hat, wird sich sofort heimisch fühlen. Da geht es nicht um die großen Ereignisse der Weltgeschichte, sondern um eine Jugend im Ruhrpott, wie sie typischer nicht sein könnte. Die Gefühle schwanken zwischen Nostalgie und Fremdscham, und doch ist Goosens Blick auf sich selbst und seine Freunde immer liebevoll.

Ein großer historischer Roman über die vielschichtige Geschichte Amsterdams vom Fischerdorf zur Weltmotropole im 16. Jahrhundert. Anhand einer spannenden Familiengeschichte erlebt man hautnah Glaubenskrieg, Seeherrschaft und Kaufmannstum einer faszinierenden Stadt.

Eine amerikanische Familie ist unterwegs auf einem einjährigen Segeltörn in der Karibik, auch um die kriselnde Ehe zu retten. Das Paar erzählt abwechselnd von dieser Reise, die unaufhaltsam einer Katastrophe entgegensteuert. Ein psychologischer und spannender Roman.

Ein historischer Roman und eine besondere Familiengeschichte. William Shakespeare verliebt sich jung in die eigenwillige und mutige Agnes. Nach der Heirat bekommt das Ehepaar drei Kinder, der Sohn Hamnet stirbt mit elf Jahren an der Pestilenz. Jahre später wird ihm der große Dramatiker sein berühmtstes Werk widmen.