Der Debutroman der französischen Nobelpreisträgerin 2022 ist jetzt erstmalig in deutscher Sprache erschienen. Wie immer ist das Buch autobiografisch angelegt, hart und intensiv geschrieben.Die junge Literaturstudentin Denise Lesur befindet sich in ihrem Wohnheimzimmer und muß einen Schwangerschaftsabbruch verarbeiten. Sie resümiert ihr bisheriges Leben: Großgeworden in der französischen Provinz in einem Elternhaus zwischen Kramerladen der Mutter und Wirtshaus des Vaters denkt sie an eine einigermaßen glückliche Kleinkinderzeit. Sie wird eine gute Schülerin, doch die Diskrepanz zwischen ihren eigenen Verhältnissen und denen der gut situierten Klassenkameradinnen ist zu groß. Die Aussenseiterin hasst ihre Familie dafür und hat gleichzeitig ein schlechtes Gewissen. Ausgezeichnete Übersetzung von Sonja Finck.