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Buchtipps

Roberta und Twyla sind achtjährige Mädchen, die sich, vorübergehend im Kinderheim untergebracht, kennenlernen, befreunden und wieder aus den Augen verlieren. Als Erwachsene treffen sie gelegentlich erneut aufeinander und könnten unterschiedlicher nicht sein. Das Besondere an dieser einzigen Erzählung der genialen Nobelpreisträgerin: Die beiden Frauen sind verschiedener Hautfarben und man erfährt an keiner Stelle des Buches, wer welche ist.

"Vom Schweigen und Verschweigen im Schreiben" , so der Untertitel der Franfurter Poetikvorlesungen aus den Sommer 2022 und in einer Vorrede heißt es weiter: "Das Schreiben über das Schreiben ist offenbar und erwartungsgemäß eigentlich vermieden worden, stattdessen haben sich Menschen und Situationen aufgezeigt, die das Schreiben beeinflusst haben." Beeindruckend, empfindsam, klar, poetisch, sinnlich.

"Als Henry Preston Standish kopfüber in den Pazifischen Ozean fiel, ging am östlichen Horizont gerade die Sonne auf". Der Protagonist dieses achtzig Jahre alten Romans ist erfolgreicher Brooker, liebender Ehemann und fürsorglicher Vater in New York in den1940er Jahren. Trotzdem nimmt er sich eine Auszeit auf einem Frachter Kurs Panama und mit diesem schicksalhaften Intermezzo nimmt die Geschichte ihren Lauf. Ein besonderes Buch, eine Wiederentdeckung in wunderschönster Ausgabe.

Die Protogonistin ist Mitte dreißig, aufgewachsen im Essener Stadtteil Katernberg, hat es in Düsseldorf "geschafft" als Social Media Managerin. Als in Essen zwei Mädchen verschwinden und ihre Großmutter nach einem Oberschenkelhalsbruch Hilfe braucht, zieht sie nur vorrübergehend zurück in die alte Heimat, denn auch ihre Mutter ist einst verschwunden. Dass sie den frühen Verlust nie verarbeitet hat, weiss Arielle sehr wohl und so macht sie sich auf die Suche nach Antworten.

Hier lebt die gerade achtzehn Jahre alt gewordene Thea Brandt mit ihrem Vater, ihrer Tante und ihrem alten Kindermädchen. Die exklusive Wohnlage im aufblühenden Amsterdam des 18. Jahrhunderts lässt kaum die wirtschaftlichen Probleme der Familie erahnen. Und doch: Thea wird eine gute Partie machen müssen, um den Lebensstandard zu erhalten. Ist die junge Frau dazu bereit? Ein historischer Familienroman vor grandioser Kulisse in einer spannenden Zeit.

Chris und Koller treffen aufeinander, verlieben sich, wollen ans Meer fahren und das alles innerhalb eines Tages. Doch aus dem geplanten, kurzen Ausflug von Leipzig an die Ostsee wird eine abenteuerliche und turbulente Deutschlandreise. In einer Woche durchleben beide seltsame Begegnungen, unvergessliche Ereignisse und sämtliche Gefühlszustände. Ein intensiver und schneller Roman mit einem denkwürdigen Schlußsatz: "Uns siehe, es ist alles gut".

Der arbeitslose Architekt Simon soll binnen einer Woche den Garten eines Freundes seiner Frau Tansy umgestalten, so dass dieser zur Gedenkfeier von Simons verstorbenem Schwiegervater vorzeigbar ist. Als hätte er zwischen Ausschlafen, Kinderbetreuung und dem Ignorieren der Telefonanrufe seiner Schwiegermutter Gloria nicht schon genug zu tun. Zu allem Überfluss taucht noch Tansys junge Halbschwester Monica auf, die damit das fein austarierte Familiengefüge gehörig ins Wanken bringt. Ein kurzweiliger Schmöker für Stunden in denen man einfach etwas Leichtes, Amüsantes braucht.

Benni ist sauer - ihre große Schwester darf ins Feriencamp und sie muss zu Hause bleiben, nur weil sie noch nicht zur Schule geht. Ein langweiliger Sommer liegt vor ihr, oder? Das verrückte Sommerabenteuer aus Finnland in der Tradition der "Kinder aus der Krachmacherstraße" sorgt für viel Gekicher beim Vor- und ersten Selberlesen.

Angelina Boerger ist eine der vielen Frauen und Männer, die ihre AD(H)S-Diagnose erst im Erwachsenenalter erhielten. Seitdem informiert sie auf allen Kanälen über das Leben mit AD(H)S, über den langen Weg zur richtigen Diagnose und Therapie und auch über die Vorurteile, die Erwachsenen mit AD(H)S immer wieder begegnen. In diesem Buch hat sie nötiges Wissen über den Alltag mit dieser unterschätzten Diagnose zusammengetragen - manchmal witzig, bisweilen traurig, aber immer wertschätzend und hoch informativ.

Endlich erwachsen sein, das bedeutet doch: immer fernsehen, ganz lange aufbleiben und so viele Süßigkeit essen, wie ich will, oder? Dieses witzig illustrierte Bilderbuch nimmt diese Frage in den Blick, beschreibt das spannende, aber auch gar nicht immer so freie Leben der Großen und informiert doch solide über Rechte und Pflichten, Gefühle und Sehnsüchte, Vor- und Nachteile des Lebens als Erwachsene.