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Buchtipps - Romane

Dieser Roman, der im hohen Norden Schwedens angesiedelt ist, erzählt uns die Geschichte des Mädchens Elsa und der Kultur der samischen Bevölkerung im Wandel der Zeit, von ihrer bedingungslosen Liebe zu den Rentieren und was es bedeutet, um seinen Platz in einer Gesellschaft kämpfen zu müssen, in der Traditionen immer weniger bedeuten. Eindringlich  berichtet die Autorin, die selbst gebürtige Sámi ist, von der Kultur des letzten indigenen Volkes Europas und den Schwierigkeiten, die alte Lebensweise mit der Moderne zu vereinen.

Eine junge Frau schreibt über ihre Kindheit und Jugend in den fünfziger und sechziger Jahren in New York. Der Vater ist ein einsamer und schweigsamer Mann chinesisch-panamaischer Herkunft. Die bestimmende und immer schimpfende Mutter kommt aus Deutschland. Das junge Mädchen findet Sicherheit und Trost beim leidenschaftlichen Ballett-Tanzen. Dieser autobiographische Roman ist das lesenswerte Frühwerk der prominenten amerikanischen Schriftstellerin.

Das wird mein Lieblingsbuch in diesem Bücherherbst: die preisgekrönte Autorin schreibt in ihrem neuen Roman über eine 300jährige Seefahrerfamilie auf einer friesischen Insel. Hanne Sander ist der Mittelpunkt in der Familie. Sie wohnt im schönsten Kaptiänshaus der Insel. Seit aus ihren Gästen Touristen wurden hat sie die Ferienvermietung aufgegeben und betreut nun das Heimatmuseum. Ihr Mann hat schon lange die Gesellschaft der Vögeln den der Familie vorgezogen und auch jedes der drei Kinder erfährt ein eigenes Schicksal.

Nach Annette von Droste Hülshoff hat sich die geniale Karen Duve eine andere unterschätzte Frau der Geschichte vorgenommen: Elisabeth von Österreich. Und wir treffen eine ganz andere Sisi: Verwegen bei Fuchsjagden in ganz Europa vorn dabei, herrisch gegenüber ihren Angestellten und unglaublich exaltiert begleiten wir die Kaiserin in ihrem Leben in England, Wien und vor allem Ungarn. Elisabeths Nichte Marie Wallersee, zunächst Vertraute und Begleiterin der reitbegeisterten Tante, gerät zwischen die Kaiserin und ihre Eitelkeit.

Aberfan in Wales, 1966: Als frisch ausgelernter Einbalsamierer hilft William, die Leichen der Opfer des Minenunglücks, zumeist Grundschulkinder, zu versorgen. Während dieser erschütternden Arbeit erinnert er sich an seine Kindheit in Birmingham, seinen großen Wunsch, in der King's Chapel in Cambridge das "Miserere" zu singen und an das Ereignis, das sein Leben für immer verändert. Bedrückend und im wahrsten Sinne des Wortes zu Herzen gehend!

Spitzbergen 1957: Ein junges Paar ist gerade angekommen in der unwirtlichen Bergbausiedlung Longyearbyen. Finn ist der neue Werksarzt, Eivor kümmert sich um die beiden kleinen Töchter. Aber die Kälte, die Dunkelheit und das enge Zusammenleben einer eigenartigen Gemeinschaft am eisigen Ende der Welt zerrt an den Nerven - und während der langen Polarnacht kann niemand die Siedlung verlassen. Eine Zerreißprobe für die psychische Gesundheit der Menschen im Eis und auch für die Beziehung der beiden Neuankömmlinge. Bedrückendes und fesselndes Psychodrama vor beeindruckender Naturkulisse.

Eine Kindheit in einem kleinen Dorf im Hunsrück in den 80er Jahren: Ela wächst auf in einer Familie mit den Großeltern, einem Vater, der nicht viel erreicht und seine eigenen Unzulänglichkeiten mit dem Übergewicht seiner Frau erklärt. Die Mutter ist eigentlich eine starke Frau: empathisch, hilfsbereit, zupackend und doch leidet sie natürlich unter diesem alles bestimmenden Familienthema genau wie ihre Tochter. Der Roman gibt ein gutes Zeitbild und ist nominiert für den Deutschen Buchpreis 2022.

England im 13. Jahrhundert: Wir sind zurück in Waringham und folgen zwei Milchgeschwisten, der Adligen Adela und dem Leibeigenen Bedric, in die Wirren um Simon de Montforts erster Revolution auf englischem Boden. Gewohnt kunstvoll zieht Rebecca Gablè uns in den Bann der Geschichte - ein Buch, um Nächte durchzulesen!

Anhalt 1929: Die junge Klara tritt eine neue Arbeitsstelle an. Sie wird Lehrerin in einem Kinderheim für lungenkranke Kinder und unterrichtet ihre Lehrmädchen im Kochen, in der Haushaltsführung - und im eigenständigen Denken. Als die Lage wirtschaftlich eng wird, versucht Klara, die das Heim inzwischen leitet, es durch die Nähe zur neuen nationalsozialistischen Regierung zu retten. Bald wehen Hakenkreuzfahnen vor dem Heim - aber was wird aus Tolla, Klaras kleiner jüdischstämmiger Ziehtochter?

In Barcelona lernen sich Armand und Elena eher zufällig kennen und lieben. Nach einer ersten unbeschwerten Phase ihres späten Glücks, müssen sie sich den Problemen ihrer Vergangenheit stellen. Werden sie die richtigen Entscheidungen treffen, um ihrer Liebe Hoffnung zu geben? Eine berührendes und leise Geschichte, die kraftvoll und poetisch geschrieben und zu Recht preisgekrönt wurde.