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Buchtipps

Ein berührendes Erstlingswerk aus Schweden: Agneta und Tilda sind Mutter und Tochter aus einer Ortschaft im hohen Norden. Agneta wohnt im Heimatort, die erwachsene Tilda ist zum Studium nach Stockholm gezogen. So groß wie die räumliche ist auch die persönliche Distanz der Beiden, man ist sich fremd geworden. Nun muß die Mutter ihre Tochter dringend und unaufschiebbar sehen und sprechen und reist in die Hauptstadt...Ein schwerer, tragischer, aber auch wichtiger Roman, in dem sich die Kargheit und Ödnis des Schauplatzes in der ergreifenden Handlung widerspiegeln.

Hier kommt der neue Suter! Ein junger Anwalt nimmt bei einem ältern Herren eine gut bezahlte Stellung an: Er soll die Unterlagen des Hochbetagten sichten und für den Nachlass vorbereiten. Dabei erzählt ihm der Alte von der Beziehung zu seiner Verlobten, die mehr als 40 Jahre zuvor und kurz vor der Hochzeit verschwand, deren Portäts aber überall im Haus hängen. Vorsichtig macht sich der Anwalt auf die Suche nach der Wahrheit. Wirklich großartig und kurzweilig erzählt.

"Ein wunderbar wimmeliges Buch über den Kita-Alltag." Singen im Morgenkreis, Geburtstagfeiern beim Frühstück, lustiges Verkleiden, gemeinsames Draußenspielen und vieles mehr gibt es in dieser kunterbunten und diversen Kita. Ein Pappbilderbuch für die Kleinsten zum Gucken, Lesen, Kuscheln und besonders geeignet für den Start in einen spannenden Lebensabschnitt.

Lina lebt auf einer im Insel im Meer und ist eine große Möwenfreundin. Der Leuchtturm, in dem das Mädchen lebt, weist den Vögeln den Weg. Während eines großen Sturms erlischt das Leuchtfeuer und da muß Lina natürlich ihren Freunden helfen. Ein großes Abenteuer beginnt. Eine schöne Bilderbuchgeschichte, wunderbar illustriert.  

Jan Weiler setzt seine Reihe der humorvollen und wahren Erziehungsratgebern in Form von eigen erlebten Geschichten fort. Diese Mal geht es um die Elternzeit mit dem gerade volljährig geworden Sohn, die kleinen und großen Differenzen im Zusammenleben, die hier immer mit einen lachendem und einem weinenden Auge präsentiert werden. Eine kurzweilige und witzige Lektüre.

Ein neues Lieblingsbuch: Leonard und Paul sind allerbeste Freunde aus Kindertagen. Als Erwachsene führen der Ghostwriter und der Aushilfsbriefträger bescheidene und unaufgeregte Leben. Der geneigten Leserschaft wachsen sie mit ihrer freundlichen und ruhigen Art sofort ans Herz. Aber dann passieren doch aufregende und ereignisreiche Dinge, die diesem wunderschönen Roman  genau die richtige Würze verleihen. Ein jetzt schon hoch dekoriertes Debut aus Irland, zu dessen deutscher Übersetzung eigens ein Verlag gegründet wurde. Herzlichen Dank dafür!

Roberta und Twyla sind achtjährige Mädchen, die sich, vorübergehend im Kinderheim untergebracht, kennenlernen, befreunden und wieder aus den Augen verlieren. Als Erwachsene treffen sie gelegentlich erneut aufeinander und könnten unterschiedlicher nicht sein. Das Besondere an dieser einzigen Erzählung der genialen Nobelpreisträgerin: Die beiden Frauen sind verschiedener Hautfarben und man erfährt an keiner Stelle des Buches, wer welche ist.

"Vom Schweigen und Verschweigen im Schreiben" , so der Untertitel der Franfurter Poetikvorlesungen aus den Sommer 2022 und in einer Vorrede heißt es weiter: "Das Schreiben über das Schreiben ist offenbar und erwartungsgemäß eigentlich vermieden worden, stattdessen haben sich Menschen und Situationen aufgezeigt, die das Schreiben beeinflusst haben." Beeindruckend, empfindsam, klar, poetisch, sinnlich.

"Als Henry Preston Standish kopfüber in den Pazifischen Ozean fiel, ging am östlichen Horizont gerade die Sonne auf". Der Protagonist dieses achtzig Jahre alten Romans ist erfolgreicher Brooker, liebender Ehemann und fürsorglicher Vater in New York in den1940er Jahren. Trotzdem nimmt er sich eine Auszeit auf einem Frachter Kurs Panama und mit diesem schicksalhaften Intermezzo nimmt die Geschichte ihren Lauf. Ein besonderes Buch, eine Wiederentdeckung in wunderschönster Ausgabe.

Die Protogonistin ist Mitte dreißig, aufgewachsen im Essener Stadtteil Katernberg, hat es in Düsseldorf "geschafft" als Social Media Managerin. Als in Essen zwei Mädchen verschwinden und ihre Großmutter nach einem Oberschenkelhalsbruch Hilfe braucht, zieht sie nur vorrübergehend zurück in die alte Heimat, denn auch ihre Mutter ist einst verschwunden. Dass sie den frühen Verlust nie verarbeitet hat, weiss Arielle sehr wohl und so macht sie sich auf die Suche nach Antworten.