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Buchtipps

Jonto ist sauer - er muss, nachdem sein Opa in der Marskolonie gestorben ist, zurück auf die Erde zu seiner Mutter, die er nur von wenigen Telefonaten kennt. Die Umstellung auf das Leben auf der Erde im Klimawandel ist schwer, und außerdem hat der Großvater dem Jungen ein Geheimnis hinterlassen. Zögernd fasst Jonto Fuß in der neuen Heimat - und es gibt Menschen, die ihm dabei helfen. Ein spannendes SciFi-Abenteuer für alle ab 12, mit vielen tollen Details und einer ungewöhnlichen Geschichte.

Es ist der erste Herbst im Leben eines kleinen Eichhörnchens. Das Jungtier erlebt die Veränderungen in der Natur und findet seine erste Eichel, die es vor seinen älteren Artgenossen verstecken will und in der Erde vergräbt. Im darauffolgenden Frühling ist die Frucht nicht mehr aufzufinden und es soll einen ganzen Jahreskreislauf dauern bis das Eichhörnchen begreift, daß aus Eicheln Bäume wachsen. Die ewige Geschichte vom Wachsen und Werden wird hier wunderschön erzählt und künstlerisch illustriert.

Ein absolut fesselnder, intelligenter Sci-Fi Thriller mit einer tollen Kombination aus religiöser Mystik und Computertechnologie. Als Rätselgenie Mike dank seiner Fähigkeiten von der Gefängnispsychologin zu der wegen Mordes verurteilten Jess gerufen wird, ist ihm schnell klar, dass sie Angst hat. Was zunächst nur als kompliziertes Rätsel beginnt, nimmt schnell bedrohliche Ausmaße an, die sowohl in die Vergangenheit führen als auch die Zukunft berühren.

"Wild heult der Wolf des Nachts im Wald...", so fängt es an, das Schlaflied, das Ronjas Mutter Lovis ihrer Räubertochter in dem wunderbaren Buch von Astrid Lindgren singt. Lena Sjöberg hat das Lied, in dem es um Gefahr und Geborgenheit, Nähe und Wärme geht, behutsam und wunderschön neu illustriert. Ein echter Bilderbuchschatz!

Frei nach Rousseaus Forderung: "Zurück zur Natur" zieht eine Gruppe junger Menschen in den 1920er-Jahren aus Paris aufs Land, um auf einem alten Bauernhof ein autarkes, freies und selbstbestimmtes Leben zu führen. Eine der Mitstreiterinnen führt über die Erlebnisse und Hintergründe ein ausführliches Tagebuch. Diese Schrift liest hundert Jahre später eine Studentin in Amsterdam und ist von der Idee fasziniert. Zusammen mit Freund:innen wird sie das Experiment auf einem Landgut in Friesland wiederholen und ihre eigenen Erfahrungen und Aufzeichnungen machen.

Der allererste und zugleich meisterliche Roman der großen, italienischen Schriftstellerin kommt hier im schönen, neuen Gewand. Die sechzehnjährige Delia lebt mit ihrem jähzornigen Vater, der mürrischen Mutter und ihren Geschwistern in einem kleinen, langweiligen Ort. Die Straße in die Stadt, ihr heimlich verehrter Cousin Nini und Guilio, der Sohn des Dorfarztes, der wiederum in sie verliebt ist, sind die einzigen, kleinen Lichtpunkte in ihrem ansonsten öden Leben. Ein atmosphärisch dichtes Werk aus dem Jahr 1942, das sich hier wunderbar wiederentdecken lässt. Übersetzung: Maja Pflug

Die 14-jährige Billie lebt mit ihrer Mutter in armen, aber glücklichen Verhältnissen. So wird sich am Anfang jeden Monats, trotz der prekären, finanziellen Situation, der größte Eisbecher "Paradise Garden" gegönnt. Als sich die teils unbekannte, teils ungeliebte Großmutter aus Ungarn völlig unerwünscht und auf unbestimmte Zeit ankündigt, kommt das der Vertreibung aus dem Paradies gleich. Nichts ist mehr wie vorher und alles endet in einer großen Katastrophe.

In New York lernt die zwanzigjährige, mittellose Alex den älteren, erfolgreichen Geschäftsmann Simon kennen. Er lädt sie ein in sein luxeriöses Haus in den Hamptons, doch schon kurze Zeit später setzt er sie wieder an die Luft. Alex fiebert der glamourösen Party entgegen, die Simon am Ende der Woche veranstaltet. Sie will dort unerwartet erscheinen und hofft, er würde sich erneut in sie verlieben. Solange streunert sie durch die Umgebung und begibt sich in eine Reihe von Katastrophen. Ein emotionaler und scharf gezeichneter Roman, mit einer nicht unbedingt sympathischen Anti-Heldin.

Das Debut der in Gießen aufgewachsenen Autorin ist eine kluge Auseinandersetzung mit einer Vater-Tochter-Beziehung, die immer schwierig war und durch die Rückkehr Ihres Vaters in den Iran noch distanzierter wurde. Einfühlsam schildert Nilufar ihre erste Reise in ein ihr fremdes Heimatland zu einer Familie, die sie nur aus Erzählungen kennt. Ein persönlicher Text, der besonders auch auf die Zerissenheit und Sehnsüchte ihres Vaters Khosrow eingeht. Ein intensives und sehr lesenswertes Buch.

Britta ist mit Mann und Kindern ins Hamburger Umland gezogen, doch so recht kommt sie nicht an in Ochsenwerder: Die Kinder brauchen sie immer weniger, die Ehe kriselt, den Beruf als Geographin hat sie schon vor Jahren aufgegeben. Auf langen Spaziergängen in der kargen Landschaft entdeckt sie Hinweise auf ein anderen Frauenleben, das mehr als 500 Jahre zuvor brutal beendet wurde: Abelke Bleken wurde in Ochsenwerder als Hexe verbrannt. Fasziniert sucht Britta nach Spuren und Zusammenhängen und erfährt viel über Abelke, aber auch über sich selbst.